Langzeit-EKG (24–72 h)
Herzrhythmus im Alltag zuverlässig erfassen – für klare Diagnosen und sinnvolle Therapien.
Beim Langzeit-EKG zeichnen wir Ihre Herzaktivität kontinuierlich über 24 bis 72 Stunden auf – im normalen Tagesablauf und während des Schlafs. So erfassen wir seltene, kurzzeitige oder nachts auftretende Rhythmusstörungen, die in einem kurzen Ruhe-EKG unentdeckt bleiben würden.
Für wen ist ein Langzeit-EKG sinnvoll?
Herzstolpern / Palpitationen, „Aussetzer“, Unruhegefühl im Brustkorb
Schwindel, Benommenheit, Ohnmachtsneigung (Synkopen) unklarer Ursache
Abklärung von Vorhofflimmern (z. B. nach Schlaganfall-Hinweisen oder bei Risikoprofil)
Leistungsabfall, Atemnot mit Verdacht auf Rhythmusursachen
Therapiekontrolle (z. B. nach Antiarrhythmika-Start, Schrittmacher-/ICD-Kontrolle – je nach Fragestellung)
Ziel des Langzeit-EKG:
Art und Häufigkeit von Rhythmusstörungen (Extrasystolen, Vorhofflimmern, Pausen, Tachykardien)
Belastungs- und Ruhe-Phasen: Treten Auffälligkeiten tagsüber, nachts oder in bestimmten Situationen auf?
Symptom-Befund-Korrelation: Sind Ihre Beschwerden zeitgleich mit messbaren EKG-Veränderungen?
Therapiewirkung: Verbessern sich Rhythmus und Symptome unter der aktuellen Medikation?
Auf dieser Basis entscheiden wir, ob Beobachten, Medikationsanpassung, weitere Diagnostik (z. B. Schlafmedizin) oder interventionelle Schritte sinnvoll sind.
So läuft ein Langzeit-EKG ab:
Gesamtdauer: 24–72 h Aufzeichnung + Anlege-/Abnahmetermin und Auswertung
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Anlage in der Privatpraxis (Tag 0)
Wir kleben Haut-Elektroden an definierte Stellen Ihres Brustkorbs und schließen ein kleines Aufzeichnungsgerät an (diskret tragbar unter der Kleidung). Sie erhalten eine Kurz-Einweisung. -
Alltag & Dokumentation (Tag 0–1/2/3)
Gehen Sie Ihrem normalen Tagesablauf nach (Arbeit, Spaziergänge, Schlaf). Notieren Sie Symptome, Uhrzeit und Situation (z. B. „Herzstolpern 14:05 Uhr beim Treppensteigen“) in einem Tagebuch oder per Markierungsfunktion, falls vorhanden. -
Rückgabe & Auslesen
Nach Ende der Messdauer bringen Sie das Gerät zurück. Wir lesen die Daten aus, analysieren Herzfrequenz, Rhythmusereignisse und Korrelationen zu Ihren Notizen. -
Besprechung & Plan
Sie erhalten eine verständliche Einordnung Ihrer Ergebnisse und – falls nötig – klare Handlungsschritte.
Wenn wir bei der Auswertung eine langsame Herzschlagfolge oder, in seltenen Fällen, schnellere Rhythmusstörungen entdecken, können wir gemeinsam die nächsten Schritte festlegen – sei es eine medikamentöse Behandlung oder, in bestimmten Fällen, sogar die Implementierung eines Herzschrittmachers oder Defibrillators.
Häufige Fragen
Wie bereite ich mich vor?
Hautpflege: Am Vortag keine fetthaltigen Cremes am Brustkorb – dann haften die Elektroden besser.
Duschen/Bad: Während der Messung ist Duschen i. d. R. nicht möglich (geräteabhängig). Bitte vor dem Anlegen duschen.
Kleidung: Bequeme, enganliegende Oberteile vermeiden Reibung und Kabelzug.
Aktivität: Bitte Ihren normalen Alltag beibehalten – das erhöht die Aussagekraft.
Medikamente: Nicht eigenständig ändern. Wenn eine Anpassung sinnvoll ist (z. B. Pausierung), stimmen wir das vorab individuell mit Ihnen ab.
Tagebuch/Marker: Symptome zeitnah notieren (Uhrzeit, Situation, Gefühl) – das erleichtert die Auswertung erheblich.
Wie werten wir die Messung aus?
Wir analysieren u. a.:
Grundrhythmus (Sinusrhythmus, Frequenzprofil Tag/Nacht)
Extrasystolen (Atrial/Ventrikulär) – Anzahl, Serien, Relevanz
Vorhofflimmern/-flattern – Episoden, Dauer, Last („AF-Burden“)
Pausen/Bradykardien – Länge, Umstände
Tachykardien – Antritt, Dauer, Symptombezug
Symptom-Marker – Korrelation Ihrer Notizen mit EKG-Ereignissen
Ergebnisgespräch: Wir erläutern verständlich, ob und welche Rhythmusereignisse vorliegen und was das bedeutet – inklusive Therapieoptionen: z. B. Lebensstil/Elektrolyte, Medikationsanpassung, weitere Diagnostik (Belastungs-EKG, Schlafmedizin bei nächtlichen Auffälligkeiten), elektrophysiologische Abklärung oder Antikoagulations-Indikation bei Vorhofflimmern.
Sicherheit, Komfort und Alternativen
Das Langzeit-EKG ist nicht invasiv und sehr gut verträglich. Häufige, harmlose Punkte sind Hautirritationen durch Elektroden oder leichter Juckreiz.
Alternativen/Erweiterungen je nach Fragestellung:
Event-Recorder (patientenaktiviert über mehrere Wochen) bei sehr seltenen Symptomen
Telemetrie/Patch-Systeme mit längerer Laufzeit
Schlafmedizinische Polygraphie, wenn nächtliche Rhythmusereignisse und Schnarchen/Apnoe-Hinweise bestehen
Kann ich mit dem Gerät arbeiten und schlafen?
Ja. Das Gerät ist klein und leicht. Vermeiden Sie starke Zugbelastung am Kabel, schlafen Sie möglichst in Rücken- oder Seitenlage und führen Sie Ihren Alltag wie gewohnt fort.
Darf ich Sport treiben?
Leichte bis moderate Aktivität ist erwünscht, weil sie die Aussagekraft erhöht. Intensiver Schweiß oder Kontakt-/Wassersport bitte vermeiden – wir besprechen das individuell.
Ich nehme Rhythmus-/Blutdruckmedikamente – verfälscht das nicht?
Medikamente prägen den Rhythmus, sind aber Teil der realen Situation. Ob eine Anpassung vor der Messung sinnvoll ist, klären wir vorab individuell – bitte nichts allein verändern.
Wann habe ich mein Ergebnis?
Die Auswertung erfolgt nach Rückgabe des Geräts. Einen terminnahen Befund- und Beratungstermin erhalten Sie direkt bei der Rückgabe oder kurzfristig im Anschluss.
Ein aktives Herz ist ein gesundes Herz
Nach Abschluss der Untersuchungen besprechen wir die Ergebnisse in einem persönlichen Termin mit Ihnen, um mögliche weitere Maßnahmen oder Behandlungsoptionen mit Ihnen zu erörtern.
Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass Ihr Herz in Bestform bleibt! Wenn Sie Fragen zu diesen Untersuchungen haben oder einen Termin vereinbaren möchten, kommen Sie gerne auf uns zu.