Halsschlagader (Karotis) – Ultraschall & Schlaganfallprävention

Ablagerungen früh erkennen, Verengungen sicher einschätzen – für gezielte Prävention von Schlaganfällen.
Die Halsschlagadern (Karotiden) versorgen das Gehirn mit Blut. Gefäßverkalkungen (Atherosklerose) können zu Verengungen (Stenosen) führen. Mit der Duplexsonographie beurteilen wir Plaques, Flussgeschwindigkeiten und die Relevanz von Verengungen – schmerzfrei und ohne Strahlung. So lassen sich Risiken frühzeitig erkennen und therapeutisch steuern.

Für wen ist die Abklärung sinnvoll?

  • Neurologische Warnzeichen: vorübergehende Sprach-/Sehstörungen, Gesichtsfeldausfälle, Amaurosis fugax (kurze „Erblindung“ auf einem Auge), Lähmungs-/Taubheitsgefühle (TIA-Verdacht)

  • Geräusch über der Halsschlagader (Karotis-Fremitus/Strömungsgeräusch) in der Untersuchung

  • Risikoprofil/Atherosklerose: Rauchen, Bluthochdruck, erhöhte Blutfette, Diabetes, Nierenerkrankung, familiäre Vorbelastung

  • Bekannte Gefäßerkrankung: koronare Herzkrankheit, pAVK, Aorten-/Nierenarterienbefall

  • Kontrollen: nach Karotis-OP/Stent, bei bekannter Stenose, präoperativ (z. B. vor größeren Herz-/Gefäßeingriffen)

Was wollen wir klären?

  1. Gibt es atherosklerotische Plaques oder Karotisstenosen – und wie ausgeprägt sind sie?

  2. Ist der Blutfluss relevant eingeschränkt? (hämodynamische Beurteilung)

  3. Wie hoch ist Ihr Schlaganfallrisiko aufgrund der Halsschlagadern – und welche Maßnahmen reduzieren es am wirksamsten?

  4. Sind undichte oder instabile Plaques erkennbar, die besondere Aufmerksamkeit benötigen?

  5. Wie verlaufen bereits bekannte Stenosen im Verlauf (Stabilität/Progression)?

Untersuchung & Methoden

  • Duplexsonographie der Karotiden (B-Bild + Farb-/Puls-Doppler):

    • Darstellung von Plaques (Lokalisation, Ausdehnung, Beschaffenheit)

    • Messung der Flussgeschwindigkeiten zur Einschätzung des Stenosegrades

    • Beurteilung der Arteria carotis communis, interna & externa, inkl. Bifurkation

  • Intima-Media-Dicke (IMT, optional): orientierender Marker für Atheroskleroselast

  • Internistische Mitbeurteilung der Gesamt­risikofaktoren (Blutdruck, Lipide, Blutzucker, Entzündung) – wichtig für die Therapieplanung

  • Weiterführende Bildgebung (bei speziellen Fragestellungen, nicht routinemäßig): CT-/MR-Angiographie im Netzwerk

So läuft die Untersuchung ab

Gesamtdauer: ca. 15–25 Minuten

  1. Vorgespräch & Pulsstatus – Risikofaktoren, Vorbefunde, neurologische Symptome; Abhören/Abtasten der Gefäße

  2. Ultraschall beider Halsschlagadern – im Liegen mit Gel, Kopf leicht gedreht; schmerzfrei, ohne Strahlung

  3. Erstbefund & Maßnahmen – direkte Einordnung und nächster Schritt (z. B. Optimierung der Medikation, Verlaufskontrolle, Überleitung ins Gefäßnetz)

Häufige Fragen

Wie bereite ich mich vor?
  • Kleidung/Hals frei (kein enger Rollkragen), Ketten/Schmuck ablegen

  • Hautpflege: Am Untersuchungstag keine fetthaltigen Cremes am Hals – für besseren Schallkontakt

  • Medikamente: Gewohnt einnehmen; nichts eigenständig ändern

  • Vorbefunde (CT/MRT, OP-Berichte, Labor) mitbringen – erleichtert die Verlaufseinschätzung

Wir erklären verständlich, was wir gesehen haben, und setzen priorisierte Maßnahmen auf:

1) Lebensstil & Risikofaktoren (Basis jeder Atherosklerose-Therapie)

  • Rauchstopp (größter Einzeleffekt), Blutdruck-Zielwerte, Lipid-Management (LDL-Senkung), Diabetes-Kontrolle, Gewichts-/Ernährungsstrategie (mediterran/DASH), Bewegung

  • Verknüpfung mit unseren Bereichen Innere Medizin und Ernährung/Gewichtsabnahme

2) Medikamente (ärztlich gesteuert)

  • Thrombozytenhemmung (z. B. ASS) – bei manifester Atherosklerose/entsprechender Indikation

  • Lipid-Senker (z. B. Statine; bei Bedarf Ezetimib/PCSK9-Optionen im Netzwerk)

  • Blutdruck-/Diabetes-Therapie leitliniennah optimieren

3) Gefäßintervention/Operation (bei Indikation)

  • Symptomatische hochgradige Stenosen oder besonders relevante Befunde: Vorstellung in der Gefäßkonferenz

  • Verfahren im Netzwerk: Karotis-Endarteriektomie (operative Ausschälung) oder Stent-Implantation (endovaskulär) – Entscheidung individuell nach Nutzen-Risiko, Alter, Plaque-Morphologie und Begleiterkrankungen

  • Nachsorge: Duplex-Kontrollen in definierten Abständen

4) Verlauf & Prävention

  • Kontrollintervalle nach Befund und Risikoprofil (z. B. 6–12 Monate)

  • Aufklärung über Warnzeichen (TIA/Schlaganfall) und wann sofort gehandelt werden muss

Die Karotis-Duplexsonographie ist schmerzfrei, ohne Strahlung und sehr gut verträglich.
Sofortige Notfallabklärung/112 bei: plötzlicher halbseitiger Lähmung/Taubheit, hängendem Mundwinkel, Sprach-/Sehstörungen (auch wenn sie nach Minuten verschwinden) – Zeit ist entscheidend.

Die Duplexsonographie ist das Standardverfahren zur Einschätzung von Stenosen. Bei speziellen Fragestellungen kann eine CT-/MR-Angiographie ergänzen – wir koordinieren das im Netzwerk.

Ja – Prävention ist zentral: Rauchstopp, LDL-Senkung, Blutdruck-/Diabetes-Kontrolle senken das Schlaganfallrisiko deutlich. Über Verfahren wie OP/Stent entscheiden wir nur bei klarer Indikation.

Je nach Befund: geringe Befunde meist jährlich, relevante Stenosen früher. Nach OP/Stent erfolgt ein festgelegter Nachsorgeplan.

Ja – Ultraschall ist strahlungsfrei und unbedenklich.

Dann prüfen wir dringlich die Halsschlagadern, optimieren sofort die Sekundärprävention und besprechen die Fachüberweisung (Gefäßchirurgie/Neuroradiologie) bei relevanter Stenose.

Ein aktives Herz ist ein gesundes Herz

Nach Abschluss der Untersuchungen besprechen wir die Ergebnisse in einem persönlichen Termin mit Ihnen, um mögliche weitere Maßnahmen oder Behandlungsoptionen mit Ihnen zu erörtern.

Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass Ihr Herz in Bestform bleibt! Wenn Sie Fragen zu diesen Untersuchungen haben oder einen Termin vereinbaren möchten, kommen Sie gerne auf uns zu.

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