Beinarterien (pAVK / „Schaufensterkrankheit“)

Gehstrecke nimmt ab, Waden schmerzen, Füße sind kalt? Wir prüfen die Durchblutung Ihrer Beine – strukturiert und schonend.
Sind Beinarterien verengt oder verschlossen, wird die Muskulatur unter Belastung nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt. Typisch: ziehende Waden- oder Oberschenkelschmerzen beim Gehen, die in Ruhe nachlassen (Claudicatio). Mit moderner Gefäßdiagnostik klären wir, ob eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) vorliegt – und planen die nächsten Schritte.

Für wen ist die Abklärung sinnvoll?

  • Belastungsabhängige Beinschmerzen (Wade/Oberschenkel/Gesäß), nach kurzer Pause besser

  • Abnehmende Gehstrecke, Unsicherheit beim Gehen, Kälte-/Taubheitsgefühl der Füße

  • Hautzeichen: blasse/kalte Füße, schlecht heilende Wunden, verfärbte Zehen

  • Risikoprofil: Rauchen/Nikotin, Bluthochdruck, erhöhte Blutfette, Diabetes, Übergewicht, familiäre Vorbelastung, Nierenerkrankung

  • Bekannte Gefäßerkrankung (z. B. Herzkranzgefäße, Halsschlagader) – pAVK tritt oft gemeinsam auf

Was wollen wir klären?

  1. Liegt eine pAVK vor? Wenn ja: wo (Becken/Oberschenkel/Unterschenkel) und wie ausgeprägt?

  2. Wie ist Ihre funktionelle Belastbarkeit? (Gehstrecke, Schmerzbeginn, Erholung)

  3. Gibt es Wundheilungsstörungen oder Zeichen einer kritischen Ischämie?

  4. Welche Maßnahmen (Training, Medikamente, Intervention/OP) sind jetzt sinnvoll – und in welcher Reihenfolge?

Untersuchung & Methoden

  • ABI (Knöchel-Arm-Index): Blutdruckmessung an Armen/Fesseln; zeigt objektiv eine Durchblutungsstörung (≤ 0,9 verdächtig).

  • Doppler-/Duplexsonographie der Beinarterien:

    • Flussprofile, Geschwindigkeiten und Engstellen (Stenosen) farbcodiert darstellen

    • Lokalisation/Schweregrad (z. B. oberflächliche Femoral- oder Unterschenkelarterien)

  • Belastungstest/Gehstrecke: orientierend im Gespräch oder standardisiert

  • Labor (situativ): Lipide, Blutzucker/HbA1c, Entzündung, Nierenfunktion (für Therapieplanung)

  • Bildgebung im Netzwerk (bei Interventionserwägung): CT-/MR-Angiographie oder Angiographie (Katheter) – zielgerichtet, nicht routinemäßig

So läuft die Untersuchung ab

Gesamtdauer: ca. 20–40 Minuten (je nach Fragestellung)

  1. Vorgespräch & Sichtbefund – Beschwerden, Gehstrecke, Risikofaktoren/Medikamente; Fußpulse prüfen

  2. ABI & Duplexsonographie – schmerzfrei, keine Strahlenbelastung

  3. Erstbefund & Maßnahmenplan – wir besprechen Ergebnis und das weitere Vorgehen

Häufige Fragen

Wie bereite ich mich vor?
  • Bequeme Kleidung/Strümpfe, Unterschenkel gut freilegbar

  • Medikamente wie gewohnt einnehmen (keine eigenständigen Änderungen)

  • Geheinschränkung dokumentieren: grobe Gehstrecke (z. B. „nach 200–300 m Wadenschmerz“) notieren

  • Wunden/Fotos (falls vorhanden) zur Verlaufskontrolle mitbringen

Wir erklären verständlich, was wir gesehen haben, und stimmen die Behandlung individuell ab:

1) Lebensstil & Training (Basis jeder pAVK-Therapie)

  • Gehtraining (strukturiert, „bis an die Schmerzgrenze – kurze Pause – weiter“), mehrfach pro Woche

  • Rauchstopp (größter Hebel), Unterstützung bei Bedarf

  • Gewichtsmanagement & Ernährung (mediterran/DASH; Link: Ernährung/Gewichtsabnahme)

  • Diabetes-/Blutdruck-/Lipid-Management (mit Innere Medizin)

2) Medikamente (ärztlich gesteuert)

  • Plättchenhemmung (z. B. ASS) – zur Gefäßereignis-Prävention, wenn indiziert

  • Lipid-Senkung (z. B. Statin) – Pflicht bei klinisch manifester Atherosklerose

  • Blutdruck-/Diabetes-Therapie leitliniengerecht anpassen

3) Gefäßintervention/Operation (bei Indikation)

  • Endovaskulär: Aufdehnung (PTA), ggf. Stent – minimalinvasiv

  • Chirurgie: Bypass/Endarterektomie bei komplexen Befunden

  • Koordination im Netzwerk (Angiologie/Gefäßchirurgie) – wir übergeben gezielte Fragestellung & Befunde

4) Wund- und Fußmanagement (bei kritischer Ischämie)

  • Interdisziplinär (Gefäßmedizin, Wundzentrum, Diabetologie/Podologie)

Die Duplexdiagnostik ist schmerzfrei und ohne Strahlung.
Sofortige Abklärung/Notfall bei: Ruheschmerz, blassen/kalten Zehen mit Taubheit, Wunden, die nicht heilen, oder plötzlicher massiver Schmerz/Kälte im Bein.

Nein. pAVK ist meist systemische Atherosklerose – Risiken für Herzinfarkt/Schlaganfall sind erhöht. Darum behandeln wir ganzheitlich (Lipid-/Blutdruck-/Diabetes-Management).

 

Ja – konsequentes intermittierendes Gehtraining verlängert die Gehstrecke, verbessert die Mikrozirkulation und reduziert Beschwerden.

Bei relevanter Alltags-Einschränkung trotz Training/Medikation oder bei kritischer Ischämie (Ruheschmerz/Wunden). Entscheidung individuell nach Duplex/Bildgebung und Nutzen-Risiko-Abwägung.

Rauchstopp ist der größte Effekt. Alles andere hilft, aber ohne Rauchstopp bleibt das Risiko deutlich erhöht. Wir unterstützen Sie strukturiert.

ABI/Ultraschall sind schmerzfrei; die Manschette kann kurz druckvoll wirken.

Ein aktives Herz ist ein gesundes Herz

Nach Abschluss der Untersuchungen besprechen wir die Ergebnisse in einem persönlichen Termin mit Ihnen, um mögliche weitere Maßnahmen oder Behandlungsoptionen mit Ihnen zu erörtern.

Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass Ihr Herz in Bestform bleibt! Wenn Sie Fragen zu diesen Untersuchungen haben oder einen Termin vereinbaren möchten, kommen Sie gerne auf uns zu.

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