Stress-Echokardiographie (Stress-Echo)

Präzise Beurteilung der Durchblutung und Pumpfunktion des Herzens – unter kontrollierter Belastung.
Bei der Stress-Echokardiographie untersuchen wir, wie Ihr Herz arbeitet, wenn es gefordert ist. Im Unterschied zum Ruhe-Echo zeigt sich eine mögliche Durchblutungsstörung häufig erst unter Belastung. So können wir relevante Engstellen der Herzkranzgefäße oder belastungsabhängige Funktionsstörungen sicherer erkennen und gezielter behandeln.

Für wen ist ein Stress-Echo sinnvoll?

Ein Stress-Echo empfehlen wir, wenn eines oder mehrere der folgenden Anliegen vorliegen:

  • Belastungsabhängige Beschwerden: Druck/Engegefühl in der Brust, Luftnot, Leistungsknick.

  • Abklärung einer Koronaren Herzkrankheit (KHK): Risikoprofil (z. B. Bluthochdruck, erhöhte Blutfette, familiäre Vorbelastung, Diabetes).

  • Verlaufskontrolle: Nach Herzkatheter/Stent, bei bekannter KHK oder auffälligen Vorbefunden.

  • Sport-/Berufs-Tauglichkeit: Medizinische Einschätzung vor geplanter (Wieder-)Aufnahme intensiver körperlicher Aktivität.

Ziel der Untersuchung

Ein Stress-Echo beantwortet drei Kernfragen:

  1. Gibt es Hinweise auf eine Minderdurchblutung des Herzmuskels unter Belastung?

  2. Wie verhält sich die Pumpfunktion (linksventrikuläre Funktion) bei steigender Herzfrequenz?

  3. Zeigen sich belastungsabhängige Rhythmus-, Klappen- oder Blutdruckreaktionen, die relevant sind?

Dadurch können wir entscheiden, ob konservative Maßnahmen (Lebensstil, Medikation) ausreichen – oder ob eine weiterführende Abklärung (z. B. Herzkatheter) sinnvoll ist.

So läuft ein Stress-Echo ab

Gesamtdauer: ca. 30–45 Minuten (inkl. Vorbereitung und Nachbeobachtung)

  1. Anamnese & Vorbereitung
    Wir klären Beschwerden, Vorerkrankungen, Medikamente und eventuelle Allergien. EKG-Ableitungen werden angelegt, Blutdruckmanschette angelegt.

  2. Belastung
    Je nach Fragestellung nutzen wir Fahrrad-Ergometer in Linksseitenlage oder ein medikamentöses Stress-Protokoll (z. B. Dobutamin), wenn Sie nicht ausreichend körperlich belasten können. Die Belastung wird stufenweise gesteigert, während wir kontinuierlich EKG und Blutdruck überwachen.

  3. Echokardiographie unter Stress
    Parallel zur Belastung erstellen wir Ultraschall-Bilder des Herzens aus definierten Blickrichtungen. Wir beurteilen Wandbewegung, Klappenfunktion und Pumpleistung – in Ruhe, bei moderater und bei maximal sinnvoller Belastung.

  4. Erholungsphase & Kurzbesprechung
    Nach Beendigung der Belastung beobachten wir Herzfrequenz und Blutdruck bis zur Stabilisierung. Im Anschluss erhalten Sie bereits eine erste Einordnung Ihrer Ergebnisse.

Häufige Fragen

Wie bereite ich mich vor?

Bitte beachten Sie – soweit medizinisch vertretbar (Rücksprache bei Unsicherheit):

  • Medikamente: Bestimmte Herzmedikamente (z. B. Betablocker) können die Aussagekraft verringern. Wir teilen Ihnen vorab mit, ob/was Sie am Untersuchungstag pausieren sollten. Medikamente niemals eigenständig absetzen.

  • Kleidung & Essen: Bequeme Kleidung/Schuhe. Leichte Mahlzeit bis 2–3 Stunden vorher ist in der Regel sinnvoll; vermeiden Sie große, sehr fettige Mahlzeiten direkt vor dem Termin.

  • Koffein: Bei medikamentösem Stress kann koffeinhaltiges (Kaffee, Energy-Drinks) die Wirkung beeinflussen – wir informieren Sie vorab, ob Sie darauf verzichten sollten.

  • Befunde mitbringen: Vorbefunde (EKG, Labor, Vor-Echo, Arztbriefe) helfen uns bei der Einordnung.

Wir vergleichen Ruhe- und Stress-Bilder und bewerten:

  • Wandbewegungen: Kommt es unter Belastung zu regionalen Störungen (Hinweis auf Minderdurchblutung)?

  • Pumpfunktion & Klappen: Bleibt die globale Funktion stabil, nimmt sie adäquat zu? Zeigen sich klappenbezogene Auffälligkeiten?

  • Kreislaufreaktion & Rhythmus: Angemessener Blutdruck- und Pulsanstieg? Rhythmusauffälligkeiten?

Im Ergebnisgespräch erklären wir die Befunde verständlich und leiten – falls nötig – die nächsten Schritte ein: Lebensstil- und Medikationsempfehlungen, Anpassung Ihres Trainings oder die gezielte Überweisung in unser Netzwerk (z. B. zur Herzkatheter-Diagnostik), wenn die Befunde darauf hindeuten.


 

Die Stress-Echokardiographie ist ein etabliertes, sicheres Verfahren. Während der Untersuchung überwachen wir kontinuierlich EKG und Blutdruck; erfahrenes Personal ist die ganze Zeit bei Ihnen.
Mögliche Reaktionen können sein: vorübergehende Atemnot, Brustdruck, Blutdruck-/Pulsanstieg, gelegentlich Herzstolpern. Schwerwiegende Komplikationen sind selten; das individuelle Risiko besprechen wir vorab. Wenn Sie akute Beschwerden haben (z. B. Infekt, ungeklärte starke Brustschmerzen), informieren Sie uns bitte – dann verschieben wir den Termin gegebenenfalls.


 

Beim Belastungs-EKG bewerten wir primär EKG-Veränderungen unter Belastung. Das Stress-Echo zeigt zusätzlich die Bewegung des Herzmuskels und die Pumpfunktion in Echtzeit – dadurch erkennen wir durchblutungsbedingte Wandbewegungsstörungen oft früher und präziser.

Nein. Sie spüren die körperliche Belastung wie beim moderaten Training. Beim medikamentösen Protokoll simulieren wir die Belastung; auch hier sind wir durchgehend an Ihrer Seite.

Eine erste Einordnung erhalten Sie direkt im Anschluss. Den strukturierten Befund mit Empfehlungen besprechen wir mit Ihnen und – falls gewünscht – stellen ihn Ihrem weiterbehandelnden Arzt zur Verfügung.

In der Regel ja. Nach kurzer Erholungsphase sind Sie wieder einsatzfähig. Wenn besondere Befunde vorliegen, sprechen wir eine individuelle Empfehlung aus

Ein aktives Herz ist ein gesundes Herz

Nach Abschluss der Untersuchungen besprechen wir die Ergebnisse in einem persönlichen Termin mit Ihnen, um mögliche weitere Maßnahmen oder Behandlungsoptionen mit Ihnen zu erörtern.

Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass Ihr Herz in Bestform bleibt! Wenn Sie Fragen zu diesen Untersuchungen haben oder einen Termin vereinbaren möchten, kommen Sie gerne auf uns zu.

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